Haltung und Pflege fleischfressender Pflanzen

Tipps für ein gesundes Wachstum

Fleischfressende Pflanzen faszinieren durch ihre einzigartige Fähigkeit, Insekten zu fangen und zu verdauen. Doch wie sorgt man dafür, dass diese exotischen Pflanzen auch bei Ihnen zu Hause gedeihen? Hier finden Sie die wichtigsten Informationen in übersichtlicher Form.

Besondere
Überlebens­künstler

Fleischfressende Pflanzen gedeihen an nährstoffarmen Standorten wie Mooren und Sumpfgebieten. Da sie nur wenig Nährstoffe aus der Erde ziehen können, haben sie raffinierte Fallen entwickelt, um Insekten zu fangen und sich so zusätzlich zu versorgen. Mit süßem Nektar und leuchtenden Farben locken sie ihre Beute an – doch statt Nektar zu genießen, wird das Insekt selbst zum Nährstoffspender.

Der ideale Standort

  • Heller Platz: Alle Arten bevorzugen einen sonnigen Standort. Generell gilt: Je mehr Sonne, desto besser. Fensterbänke sind optimale Standorte.
  • Hohe Luftfeuchtigkeit: Terrarien eignen sich gut, da sie ein feuchtes Mikroklima schaffen. Alternativ helfen große Untersetzer mit Wasser.
  • Freilandoption: Alle unsere Sorten sind ideale Zimmerpflanzen. In frostfreien Zeiten können Sarracenia, Drosera binata und Venusfliegenfallen in halbschattigen Gartenbereichen oder Sumpfbeeten gehalten werden. Mai bis Juni ist die beste Zeit zum Auspflanzen.

Grundregeln für Anfänger

  • Gießen Sie wenn möglich mit weichem Wasser.
  • Düngen ist tabu!
  • Verwenden Sie ausschließlich Spezialerde.
  • Schaffen Sie ausreichend Platz für die Wurzeln.
  • Vermeiden Sie trockene Luft.

Wichtige Pflegetipps

  1. Kein Dünger: Fleischfressende Pflanzen versorgen sich über gefangene Insekten. Überfüttern Sie die Pflanzen nicht – sie verhungern auch ohne Beute nicht, da sie Fotosynthese betreiben.
  2. Luftfeuchtigkeit erhöhen: Trockene Heizungsluft vermeiden. Terrarien oder regelmäßiges Befeuchten helfen.
  3. Keine Entnahme aus der Natur: Kaufen Sie nur gezüchtete Pflanzen!

Wasser:
Der Schlüssel zum Erfolg

  • Weiches Wasser verwenden: Regenwasser ist ideal. Leitungswasser kann verwendet werden. Generell mögen Carnivoren kalkarmes Wasser.
  • Immer feucht halten: Fleischfressende Pflanzen vertragen auch Staunässe. Lassen Sie die Erde nie austrocknen und sorgen Sie an heißen Tagen für ausreichende Wasserversorgung.
  • Hinweis: Hartes Wasser (>10° deutsche Härte) oder gedüngtes Wasser ist ungeeignet und schadet den Pflanzen.
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Pflanzenerde und Umtopfen

  • Spezialerde nutzen: Handelsübliche Blumenerden enthalten zu viel Salz und haben einen falschen pH-Wert. Naturtorf ohne Dünger ist eine Alternative.
  • Große Gefäße bevorzugt: Mehr Erde speichert Wasser besser, puffert gegen Schwankungen und bietet den Wurzeln Raum für Wachstum. Pflanzen legen nach dem Umtopfen oft einen Wachstumsschub ein.

Überwinterung

  • Kühle Überwinterung: Sarracenia (Schlauchpflanze) und Dionaea (Venusfliegenfalle) fühlen sich an einem kühlen, hellen Ort – z. B. einem unbeheizten Treppenhausfenster – wohl.
  • Zimmerpflanzen: Sonnentau, Fettkraut, Kannenpflanzen und Wasserschlauch überwintern bei normaler Zimmertemperatur, hell und feucht.

FAQ

Zur Pflege von fleisch­fressenden Pflanzen

In diesem Fall empfehlen wir, die Triebspitze auszubrechen und die Luftfeuchte nach Möglichkeit zu erhöhen. Das Ausbrechen der Triebspitze schadet der Pflanze nicht, es hemmt sie nur temporär (einige Monate) im Längenwachstum, die Wuchskraft geht in die Kannenbildung.Nach ein paar Wochen treibt die Pflanze unterhalb der abgebrochenen Triebspitze wieder neu aus. Diese Maßnahme sollte nur zweimal pro Jahr durchgeführt werden.

Generell sind schwarze Blätter an der Venus Fliegenfalle normal, da die Blätter nach mehrmaligem Schließen absterben und somit braun oder schwarz werden. Zum Winter hin wirft die Pflanze ihre Sommerblätter ab und macht eine kleinere Winterrosette. Je tiefer die Temperatur im Raum fällt, desto mehr zieht sich die Pflanze in ihr Rhizom zurück. Im Frühling treib sie erneut aus.

Im Sommer ist es durchaus möglich, Fleischfressende Pflanzen im Freien zu kultivieren. Am besten an einem halbschattigen Platz. Wenn im Herbst die Nachttemperaturen auf unter acht Grad Celsius sinken, sollte man die Pflanzen wieder herein holen.

Heimische Sonnentauarten zum Beispiel: Drosera rot und ifolia und Drosera binata, eine australische Art, manche Arten der Schlauchpflanzen (Sarracenia) und die Venusfliegenfalle (Dionaea muscipula).

Spezialerde für fleischfressende Pflanzen ist in Blumenfachgeschäften, Gartencentern und manchen Baumarktgartencentern erhältlich. Achten Sie hierbei auf den Hinweis „Spezialerde für fleischfressende Pflanzen“